1907 forderten die Einwohner den Status einer selbstständigen Gemeinde und damit die Trennung von dem Ort Bormes-les-Mimosas, dem sie bis dahin angehörten. Nach 4 Jahren teilweiseschwierigen Diskussionen akzeptierte der Staatsrat schließlich einen Gesetzesentwurf, der Lavandou zu einer eigenständigen Gemeinde erklärte und am 25. Mai 1913 unterzeichnete der Staatspräsident Raymond Poincaré das Dekret. Seit diesem Ereignis haben zahlreiche Bürgermeister die 2965 ha große Ortschaft verwaltet, die sich in den Jahren von einem Weiher mit 974 Fischern zu einem Badeort mit 6047 Einwohnern entwickelt hat und auch die Sommerresidenz des ehemaligen Staatspräsidenten in Cap Nègre war. Seit 2013 gehört Lavandou zum Gemeindeverband Méditerranée – Porte des Maures.
Bürgermeister von Lavandou seit 1913
1913-1920
Arzt
Paul Reynaud
1920-1925
Hotelbesitzer
Célestin Carrere
1925-1926
Diplomat
Maurice Rivaud
1926-1929
Hotelbesitzer
Germain Fabre
1929-1938
Arzt
Paul Daydé
1938-1944
Oberfinanzdirektor
Albert Bluzet
1944-1944
Generalinspektor
Ulysse Richard
1944-1945
Buchhalter
Armand Bertora
1945-1955
Apotheker
Marius Dorie
1955-1959
Arzt
Paul Daydé
1959-1971
Apotheker
Marius Dorie
1971-1975
Arzt
Marc Legouhy
1975-1976
Lehrer
Georges Blanchard
1976-1977
Arzt
Paul-Emile Duroux
1977-1995
Unternehmer
Louis Faedda
1995-2026
Schriftsteller
Gil Bernardi
Durch ihre Kompetenzen oder ihr Desinteresse hatten viele Bürgermeister auch Mandate auf departementaler oder regionaler Ebene, denn ihre (nicht vergütete) Funktion wurde ausschließlich Freiwilligen zugeteilt, die aufgrund ihrer finanziellen Situation kein zusätzliches Einkommen benötigten. Die meisten unter ihnen waren gebildete Humanisten, die sich unentgeltlich für das allgemeine Interesse stark machten und von denen nur wenige aus Lavandou kamen. Im Laufe der Mandate hat sich das topographische Bild der Ortschaft stark verändert, vor allem was die Wohnbauten betrifft, die sich von luxuriösen Villen in Mehrfamilienhäuser umgewandelt haben, die öffentlichen Grünflächen sind heute private Küstengebiete und es wurde der Hafen von Lavandou angelegt. Der Massentourismus hat den Bauträgern mit Unterstützung der Verwaltung die Pforten geöffnet, immer auf der Suche nach neuen Einnahmequellen.
Marius Dorie wurde 1887 geboren und starb 1982 in Lavandou. Als Mitglied der französischen Sektion der Arbeite-Internationale (SFIO) war er zweimal Bürgermeister von Lavandou (1945-1955 und 1959-1971), Generalrat des Var, Mitglied des Rotary Clubs, Epikureer, Humanist, ein Globetrotter, dem das Stadtwappen von Lavandou zu verdanken ist und Autor einiger literarischer Werke, darunter „Briefe aus Japan – Reise nach Indien“, das 1964 erschien und dessen letzte Exemplare 2010 in Paris versteigert wurden.